Literaturtage Nordschwarzwald - Lesung mit Arnold Stadler

Bei den Literaturtagen Nordschwarzwald liest am Mittwoch, den 10. September, um 19:00 Uhr der Büchnerpreisträger Arnold Stadler an einem ganz besonderen Leseort: im Morlokhof der Familie Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal.

„Melancholiker waren in einem früheren Leben oftmals Euphoriker, solche, die zuviel erwartet haben. Dann kam das Leben. Sehnsucht ist Hoffnung minus Erfahrung“, schrieb Arnold Stadler in einem seiner gerühmten Romane. Er wurde 1954 geboren in Meßkirch, „in einen Kreißsaal hinein, der nun das Speisezimmer eines Altenheimes ist.“ Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg sowie Literaturwissenschaften in Freiburg, Bonn und Köln, und lebt heute in Rast Oberschwaben. Er erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Kleist-Preis. Zuletzt erschienen die Romane „Rauschzeit“, „Am siebten Tag flog ich zurück“ sowie „Mein Leben mit Mark: Unterwegs in der Welt des Malers Mark Tobey“.
Arnold Stadler - „ein Experte im Nichtwissen“, „ein Meister der Lakonie und Selbstironie, der Pointe und des wunderbar kultivierten Selbstzweifels“ – zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Gegenwart. Er gilt als Meister abgründiger Sprachbilder, aphoristischer Pointen, verzweifelt komischer Geschichten und traurig-heiteren Helden. Als „“Satzdenker“ ist er ein Genie einer Ästhetik des Um- und Weiterschreibens – und längst Gegenstand der Literaturwissenschaft.
In seinem aktuellen Roman „Irgendwo. Aber am Meer“ schreibt er so glänzend, so komisch und wahrhaftig wie kein anderer. Es geht darin um eine tragikomische Reise durch Erinnerungen, Geschichten und Gedanken, eine Suche nach unserem Platz in der Welt: den Ort, an dem wir – trotz allem! – glücklich sein können und eins mit uns selbst. Irgendwo. Aber am Meer: „Das Morgenlicht und das mit dem Himmel verschwimmende Blau, die Allmende aller Augen“.